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Studium Universale -- eine Initiative der Doktoranden des Forschungszentrum Jülich



Kreative Denkmethoden - Ein Vortrag im Rahmen des STUDIUM UNIVERSALE


Innovative Ideen und Problemlösungen widersprechen oft unserer Intuition und unserem gesunden Menschenverstand. Gerade deswegen führen in vielen Fällen kreative Denkmethoden schnell zum Ziel.

Dies ist die bestechende Erkenntnis, die sich aus dem Vortrag "Kreativität mit Methodik - Finden und Realisieren innovativer Lösungen" des Liechtensteiner Unternehmens- und Methodikberaters Peter Bisang ergab, zu dem das STUDIUM UNIVERSALE Anfang Mai eingeladen hatte. Durch den Umbau des großen Hörsaals fand die Veranstaltung ausnahmsweise im Hörsaal des INC statt, der voll besetzt war.

Neben grundsätzlichen Fragen zu Kreativität und Denken ging es in Bisangs Vortrag vor allem um das Verfahren der Morphologischen Problemanalyse. Unter Morphologie versteht man die Lehre von den Zusammenhängen zwischen Ideen und Handlungen, die von dem Schweizer Astrophysiker Fritz Zwicky begründet und entwickelt worden ist. Die daraus abgeleitete kreative Technik zielt darauf ab, die planlose, zufällige Ideenproduktion, die im Unterbewußten abläuft, durch ein systematisches Vorgehen zu ersetzen. Wie man dabei vorgeht, veranschaulichte Bisang anhand von Beispielen aus seiner Berufspraxis und mit einer ganzen Reihe von kleinen Übungsaufgaben, wobei die Zuhörer sehr engagiert mitmachten. Als einfaches Beispiel sei das "9 Punkte-Problem" genannt: Verbinden Sie die neun regelmäßig in einem Quadrat angeordnete Punkte mit einem vierteiligen Streckenzug miteinander, ohne dabei den Stift abzusetzen. In der Morphologischen Analyse geht man nun im Gegensatz zur bekannten Methode des Brainstormings sehr systematisch vor: Man zerlegt zunächst das Problem in seine charakteristischen Merkmale (Parameter). In dem 9-Punkte-Problem sind dies beispielsweise die Streckenlänge und die Anzahl der Punkte pro Strecke. Dann sucht man für jedes Merkmal Teillösungen. Durch Kombination der Teillösungen ergibt sich eine Gesamtlösung. Die so erhaltene Matrix stellt die Gesamtheit aller Lösungen dar. Eine interessante Variante, um zu weiteren Lösungen zu kommen, ergibt sich, wenn man einzelne Merkmale des Problems negiert. Das wird im Beispiel bei der Streckenlänge angewendet. Insgesamt bot der Vortrag viele Anregungen, bei der eigenen Arbeit auch einmal ungewöhnliche Methoden beim Problemlösen anzuwenden zu versuchen. Wer sich mehr für die Morphologische Analyse interessiert, findet in der ZB das "Handbuch der Allgemeinen Morphologie" von Hermann Holliger-Uebersax, das uns Herr Bisang geschenkt hat.


Quelle: Forschungszentrum Jülich, Deutschland / Germany
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